0

Buchtipps - Julia Giesen

Die in München beheimatete Entomologin Zoe forscht im Jahre 2041 im Bereich der  Biodiversität. Der Klimawandel und das Artensterben haben zu diesem Zeitpunkt bereits bedrohliche Auswirkungen. Da Zoes Mutter wegen ihrer Alkoholsucht eine „Kur“ antreten muss, kehrt sie für sechs Wochen in ihre alte Heimat Frankfurt zurück, um sich um ihre 17jährige Schwester Hanna zu kümmern. Mit im Haus wohnt auch ihre geliebte Tante Auguste, der sie ihre Liebe zur Biologie und Wissenschaft verdankt.

Der Debütroman „22 Bahnen“ von Caroline Wahl fesselt von Beginn an und lässt den Leser tief in das Seelenleben von Tilda blicken. Tilda, große Schwester von Ida, hat sich in ihrem Alltag aus Verantwortung und Angst eingerichtet. Schon lange hat Tilda sich damit abgefunden mehr Mutter als Schwester von Ida zu sein. Zu oft wurde sie von ihrer alkoholkranken sowie alleinerziehenden Mutter enttäuscht, kann sie sich nicht mehr auf ihre Fürsorge verlassen.

Schon lange wollte ich mal wieder einen Roman von Ingrid Noll lesen. Ich schätze ihre Ironie und die verschleierte „Boshaftigkeit“, die in ihren vor allem weiblichen Figuren steckt. Umso mehr habe ich mich über ihren neuen Roman  „Tea Time“ gefreut.

Maria Barbal zählt zu den erfolgreichsten Stimmen der katalanischen Literaturszene. Sie wurde 1949 in den Pyrenäen geboren und lebt heute in Barcelona. Ihr Debüt „Wie ein Stein im Geröll“ wurde in 16 Sprachen übersetzt und zählt mittlerweile zu den modernen Klassikern.

Als die Mutter bei der Reise von England nach Frankreich unerwartet erkrankt, sind die fünf Geschwister auf einmal ganz auf sich alleine gestellt. So müssen sie die Sommerwochen ohne die Mutter  in dem in die Jahre gekommenen Hotel in der Champagne,  in Vieux-Moutiers, verbringen. Nur der charmante und etwas undurchsichtige Eliot nimmt sich der Kinderschar an und lädt sie zu Ausflügen in die traumhafte Umgebung ein.

„Schwarze Zitronen“ spielt Anfang der Fünfziger Jahre im touristisch noch kaum bekannten Fischerörtchen Amalfi. Nachdem Clarettas Mann im Krieg gefallen ist, muss sie ihre vier Söhne alleine ernähren. Ohne große Hoffnung auf Anstellung bewirbt sie sich als Sekretärin bei der Carabinieri. Obwohl sie keine Ausbildung besitzt, stellt der Capitano sie überraschend ein.

In „Eine andere Zeit“ erzählt Helga Bürster von den Schwestern Enne und Suse, die in den 1970ern in einem abgelegenen Dorf in Vorpommern aufwachsen. Suse, die sensiblere der beiden Schwestern, ist häufig krank, so dass Enne oftmals zurückstecken muss. Bis auf wenige Momente der Nähe sind sich die Schwestern eher fern. In den Sommerferien bekommen sie meist Besuch von ihrer Kusine, die mit der Schwester des Vaters aus dem Westen anreist.

Rose Napolitano ist eine Frau, die mitten im Leben steht und weiß was sie möchte. Als Professorin und Wissenschaftlerin beruflich erfolgreich, weiß sie aber auch was sie nicht möchte. So ist es ein Kind zu haben, nie ein Teil ihres Lebensplans gewesen. Auch für ihren Ehemann Luke ist es nicht wichtig ein Kind zu haben, darauf haben sich beide bereits vor der Ehe verständigt.

Mal wieder hat mich der Diogenes Verlag nicht enttäuscht! Nicht nur, dass der Diogenes Verlag in diesem Jahr sein 70jähriges Bestehen feiert, sondern auch immer ein Garant für gute Bücher ist.