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Mein Buchtipp im Juli: Louise Nealon, Snowflake

Die junge irsche Autorin hat mit „Snowflake“ ihr Debut geschrieben. Zumindest die biographischen Daten stimmen mit dem Leben ihrer jungen Heldin überein: Sie wuchs in einer Farm in der Grafschaft Kildare auf, studierte Literatur am Trinity College in Dublin und Kreatives Schreiben an der Queen’s University Belfast.

Debbie White, die „Snowflake“ der Geschichte, ist eine Einzelgängerin. Im Dorf ist sie die Tochter der Mutter, die bereits mit 17 mit allen Jungs rumgemacht hatte, die im Pub verfügbar waren. Entsprechend unbekannt ist auch ihr Vater. Debbie liebt ihren Onkel, der im Wohnwagen vor dem Haus lebt, von dessen Dach man prima die Sterne beobachten und fantastischen Geschichten lauschen kann. Debbies Mutter steht nie vor Nachmittag auf, manchmal auch gar nicht. Sie schreibt ihre Träume auf und sagt, sie ist Schriftstellerin.

Der Liebhaber ihrer Mutter ist jung, wunderschön und arbeitet an der Farm mit, die Debbies Onkel bewirtschaftet, wenn er nicht gerade mal wieder hackedicht ist. Debbie muss viel mit anpacken, damit die Kühe rechtzeitig gemolken werden. Nach der Schule meldet sie sich im Trinity College an, um Literatur zu studieren. Sie ist begabt, aber sie spricht Dialekt und sieht völlig anders aus als alle anderen Studentinnen dort. Am ersten Tag möchte sie direkt wieder umkehren, aber ihr Onkel bringt ihr das Fahren bei und besteht drauf, dass sie ihr Studium durchzieht. Sie lernt Xanthe kennen, ihre erste Freundin.

So beginnt ein betörender Roman, der mich von Kapitel zu Kapitel mehr überraschte. Immer, wenn ich dachte, jetzt weiß ich, wie die Geschichte funktioniert, gab es eine andere überraschende Wendung. Ein großartiges Debut, unbedingt lesenswert, verrückt und sehr irisch.

Roman
Einband: gebundenes Buch
EAN: 9783866486607
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Kategorie: Doris Höreth