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Buchtipps - Doris Höreth

Aktuell werden viele Liebesromane gekauft – wen wundert das, bei der momentanen Weltlage flüchten wir uns gerne ins Private. Dies hier ist zwar ein Liebesroman, aber er passt auch gut in die Zeit, es geht um Flucht, um Judenhass und Vorurteile, um Neuanfang in einem fremden Land und trotzdem liest sich das ganze wie ein Roman von Jane Austen.

Lucy Barton ist wieder da! Sie erinnern sich, das war doch die zierliche Schriftstellerin mit harter, bettelarmer Kindheit, zwei Töchtern und 2 Männern – der letzte, geliebte Mann war am Ende von „Oh, William“ verstorben.

In seiner unvergleichlich charmanten Art zeigt Hacke, dass Heiterkeit eine durchaus ernste Sache ist, eine Lebenseinstellung sozusagen, die man sich erarbeiten müsse. Dazu bemüht er Schiller und Molière, zitiert Loriot, liest eigene Kolumnen vor und erwähnt auch meine geliebte Schriftstellerin Doris Knecht: Diese hatte während des Ukraine Krieges im Falter eine heitere Kolumne über ihre Lieblingsspeisen veröffentlicht.

Viele Jahre waren vergangen. Während Lev noch in Rumänien verharrte, gefangen von Familienverflechtungen und Kindheitserinnerungen, hatte Kato sich längst auf nach Europa gemacht. Eine Postkarte erlöste ihn aus seiner Erstarrung, und er machte sich auf, sie zu besuchen.

In einer Zeit, in der alle nach größtmöglicher Aufmerksamkeit gieren, glaubt ein Dorf an die Freiheit, die im Nicht-bemerkt-Werden liegt

Sallie Kincaid ist leider nur ein Mädchen, aber sie ist die Tochter des Duke. Der Duke ist der Mann, der die Gesetze macht, der mächtigste Mann seines Dorfes im ländlichen Virginia. Es ist die Zeit der Prohibition, und der Ort lebt vom Whiskey und vom Schmuggel.

Der 75jährige Witwer Frank reist zur Beerdigung eines Freundes nach Mailand. Er hofft, dort eventuell seine Exfrau zu treffen, mit der er schon seit Jahrzehnten keinen Kontakt mehr hatte- auch sie hatte ein Verhältnis mit dem Toten, der zu Lebzeiten ein brillanter Denker und Chef einer meinungsbildenden internationalen Zeitung war.        

Die Mutter von Wolf Haas ist der Leserin bereits bekannt. Nach zahlreichen Skiunfällen hat sie den „Jungen Mann“ stets mit Schokoriegeln aufgepäppelt und später widerwillig murrend Diätkost für ihn gekocht, stets mit dem Einwand, er würde viel zu mager.

Die Geografin Britta Stoever zieht mit ihrer Familie aus einer beschaulichen Hamburger Altbauwohnung in eine Traumvilla ins Marschland. Im Gegensatz zu ihrem Mann fühlt sie sich im Eispalast, wie die Einheimischen ihren Tempel aus Glas und Beton getauft haben, nicht wohl. Sie liebt es, alte Dinge zu renovieren und sich gewachsenen Strukturen vorsichtig anzupassen.