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Mein Tipp im Dezember: Ian McEwan, Lektionen

Die Geschichte von Robert Baines beginnt mit einem Paukenschlag: Elf Jahre ist er, als der Sohn eines britischen Armeeoffiziers seine bisherige Heimat Libyen und seine Mutter verlassen muss, um in England ein Internat zu besuchen. Dort erhält er auf Wunsch seines Vaters Klavierunterricht. Die Klavierlehrerin, die bald sein musikalisches Talent erkennt, fördert den Jungen aber nicht nur als Musiker, sondern verstört ihn zutiefst.

Eine Begegnung, die sich auf sein späteres Leben und seine Beziehung zu Frauen auswirken wird. Als junger Mann, der mit vielen Talenten gesegnet ist, aber keinen ordentlichen Schulabschluss besitzt, lässt er sich treiben, hält sich mit Jobs über Wasser, die weit hinter seinen Fähigkeiten zurückbleiben. Als er im Deutschunterricht im Goethe Institut in London Alissa Eberhart kennenlernt, nimmt sein Leben eine Wende, er heiratet sie und sie gründen eine Familie.

Die junge Mutter verlässt die Familie und taucht komplett unter, um selbst Karriere als Schriftstellerin zu machen – ein Schritt, den Robert Baines ihr nur verzeihen kann, weil sie tatsächlich genial ist. Ein ganzes Leben wird erzählt, im Spiegel zahlreicher politischer Ereignisse, vom Eisernen Vorhang über die Wiedervereinigung, die Irak-Demos bis zum Brexit.

Susan Vahabzadeh beschreibt den Roman in ihrem Weihnachtstipp in der SZ folgendermaßen: „Was ist uns nur passiert – wie konnte aus einem ungeheuer langen Frieden, aus Mauerfall und idealen das entstehen, womit wir uns heute herumschlagen – Brexit, entfesselter Kapitalismus, Krieg in Europa? Ian McEwan versucht sich in „Lektionen“ an einer Geschichte, für die er sich viel aus dem eigenen Leben geborgt hat. Sie läuft an den großen Linien der letzten Jahrzehnte entlang, quer durch das Leben des Helden Roland, der immer versucht, auf der richtigen Seite zu stehen. Auch, wenn es manchmal bei Lesen wehtut: Dranbleiben!“

Roman
Einband: Leinen
EAN: 9783257072136
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Kategorie: Doris Höreth